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Bereits in den 1970er Jahren wurden Kommunen gegründet, in denen
gemeinschaftlich gelebt, anders gewirtschaftet und kollektiv gearbeitet
wird. Es entstanden Orte, an denen Menschen Geld teilen,
Produktionsmittel gemeinsam besitzen und den Alltag zusammen gestalten.
»utopie gemeinsam leben« ist Ankündigung und Programm zugleich. In
diesem Buch berichten Autor*innen über kommunitäre Lebenszusammenhänge,
über ihre Standpunkte, Ziele, Wünsche und Hoffnungen, aber auch über
Probleme und kritische Auseinandersetzungen innerhalb der Kommuneszene.
Der Wunsch, herrschaftsfreie Räume zu schaffen, die sowohl eine
individuelle Entfaltung ermöglichen als auch kollektive Kräfte
freisetzen und den Weg zu wirkmächtigen Alternativen öffnen, ist so
zeitlos wie aktuell. Und so nötig wie nie zuvor.
Denn wir brauchen Alternativen. Heute, hier, jetzt! Grundsätzliche
Veränderungen sind notwendig, um die Probleme zu lösen, vor denen die
heutigen Gesellschaften stehen. Mehr Wachstum ist weder die Antwort auf
Arbeitslosigkeit, überteuerte Wohnungen oder miserable Jobs noch auf
die Herausforderungen des Klimawandels und der fortschreitenden
Umweltzerstörung. Das Vertrauen in das politische System und den
Kapitalismus zerbröselt, in gleichem Maße wie die Einrichtungen des
Bildungs-, Gesundheits- und Verkehrssystems, wie die Schulen, Straßen
und Krankenhäuser. In den aktuellen Krisen organisieren sich viele
Menschen weltweit in neuen solidarischen Zusammenhängen. In
überschaubaren Strukturen mit gemeinsamer Alltagsorganisation finden
sie neue Lösungsansätze.
Das Buch wendet sich an alle, die Veränderung wollen und dafür
Anregungen suchen. Es richtet sich sowohl an am Kommuneleben
interessierte Personen als auch an diejenigen, die bereits in solchen
Gemeinschaften leben. Die Autor*innen möchten dazu anstiften, andere
Lebensformen auszuprobieren, und geben Einblick in ihren konkreten
Alltag und die Diskussionen, von denen er geprägt ist.
Eine Rezension von Michael Würfel:
Als ich das neue „Kommunebuch“ in die
Finger bekam, war ich kritisch: Der Titel klingt ja wie das neue
Standardwerk zum Thema und steckt meine Erwartungen hoch. Ich hab auch
schnell was zum Mäkeln gefunden: Ist ja mehr eine Aufsatzsammlung als
ein „richtiges“ Buch, und um zu erfahren, wer welchen Artikel
geschrieben hat, muss ich stets erst sein Ende finden. Manches hat
der/die Lektor_in wohl auch nur überflogen und einige Beiträge mag ich
nicht zu Ende lesen. Aber: Das ist okay. Das Kommunebuch ist ein
Handbuch, ein Werkzeug, um den eigenen Geist, der vielleicht schon zu
bequem für echte Utopien geworden ist, mal wieder auf Trab zu bringen.
Da wird von nicht kommerzieller Landwirtschaft erzählt, von echten
Konsensprozessen, von realer regionaler Vernetzung – und das sind keine
Theorien, da schreiben Leute, die das machen. Kommunen gründen, Geld
teilen, alte Werte fahren lassen und sich öffnen für ganz neue Arten
der Kooperation, das ist doch irre! Nach jeder halben Stunde Lektüre
war ich erfrischt. Was für ein Schatz: Ein richtig gutes Paket voller
Erfahrungen und Anregungen, das sofort begonnen hat, mit mir zu
arbeiten. Deswegen gehört das Buch in unsere Sammlung zu Medien über
Leben in Gemeinschaft – und in deine vielleicht auch.
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